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13. August 2023

Auf der Suche nach einem zweiten Nationalpark in NRW

Umweltminister Oliver Krischer will im September das offizielle Beteiligungsverfahren starten

Nationalpark-Konferenz in Düsseldorf

Bislang gibt es in NRW einen Nationalpark, mit Blick auf die Artenvielfalt will die Landesregierung noch in dieser Legislaturperiode einen zweiten schaffen. Umweltminister Oliver Krischer hatte zur Nationalpark-Konferenz geladen und die zahlenmäßig größte Gruppe war aus Ostwestfalen-Lippe angereist. 

In Düsseldorf trafen sich Umwelt- und Naturschutzverbände, Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie Vertreter des bislang einzigen nordrhein-westfälischen Nationalparks in der Eifel, um über die ökologischen und ökonomischen Effekte einer Nationalparkausweisung zu diskutieren.

In Zeiten, in denen überall Bäume sterben, seien Nationalparke Labore der Natur, erläuterte Umweltminister Oliver Krischer den etwa 120 Anwesenden. "Wir wollen Räume schaffen, wo Natur Natur sein darf. In der Landesregierung sind wir uns der Verantwortung bewusst, deshalb wollen wir einen zweiten Nationalpark in Nordrhein-Westfalen", so Krischer. Die Landesregierung werde in Kürze den Beteiligungsprozess starten. Dies sei ein ergebnisoffener Prozess, der die Menschen vor Ort einbinden werde. 

Neben dem Schutz sensibler Naturräume hätten Nationalparke einen Bildungsauftrag. "Die Natur soll den Menschen zugänglich gemacht werden. Nationalparke sind nicht nur Hotsports der Biodiversität, sie sind auch Hotspots eines nachhaltigen Naturtourismus und des Naturerlebens", so der Minister. Zudem hätten Nationalparke auch positive Effekte auf die Entwicklung und Beschäftigung im ländlichen Raum.

Von den positiven Erfahrungen des ersten deutschen Nationalparks im Bayerischen Wald berichtete Prof. Dr. Jörg Müller, stellvertretender Leiter der dortigen  Nationalparkverwaltung. Laut Dr. Alfred Herberg vom Bundesamt für Naturschutz gäbe es in Deutschland durchaus weitere Gebiete, die sich als Nationalpark eignen, z.B. mit Blick auf Deutschlands Verantwortung für den Schutz von Buchenwaldökosystemen. Vor jeder Ausweisung als Nationalpark habe es in den Regionen Diskussionen gegeben. Nur, wenn es gelänge, die Menschen vor Ort von der Nationalpark-Idee zu überzeugen, werde es ein erfolgreiches Projekt. 

Der Diskussionsprozess habe auch in der Eifel eine gewisse Zeit gebraucht, berichtete Euskirchens Landrat Markus Ramers. Man dürfe sich eine gute Idee aber nicht von einer kleinen, aber lauten Minderheit kaputtreden lassen. Am Ende habe das gemeinsame Projekt eines Nationalparks ein positives Gefühl erzeugt, das weit über die Region hinausgehe. Für den Leiter des Nationalparkforstamtes Dr. Michael Röös ist der Nationalpark Eifel eine Erfolgsgeschichte. Vom Nationalpark profitiere nicht nur die Natur, auch für die Menschen in der Eifel-Region und darüber hinaus habe sich das Großschutzgebiet zu einem beliebten Ziel für Naturtourismus und Umweltbildung entwickelt.
Im vergangenen
Jahr hätten rund eine Million Menschen den Nationalpark Eifel besucht und damit deutlich mehr als vor der Corona-Pandemie, berichtet die 
Geschäftsführerin des NRW-Tourismus Dr. Heike Döll-König. Der Nationalpark sei damit eines der Top-Reiseziele. Überhaupt sei der Trend zu nachhaltigem Reisen erkennbar, Nationalparke hätten hier großes Potenzial.

Für Hans Jürgen Wessels, Vorsitzender des Fördervereins Nationalpark Senne-Eggegebirge e.V. hat sich wieder einmal gezeigt, dass es sich gleich mehrfach lohnt, für einen Nationalpark zu werben, denn am Ende gibt es mehrere Gewinne und Gewinner.
Es profitieren unter anderem:

  • unser heimischer Naturraum mit seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt;
  • die Menschen, die sich auf den dauerhaften Erhalt dieses großartigen Naturraumes vor ihrer Haustür verlassen können,
    die diesen jederzeit als Erlebnis- und Naherholungsraum nutzen können,
    die in ihren Wohnorten auch langfristig mit frischer sauerstoffreicher Luft und leicht ausgeglichenen Temperaturen beschenkt werden,
    die zusätzliche touristische Angebote werden nutzen können und 
  • unsere heimische Wirtschaft, mit hunderten zusätzlicher Arbeitsplätze, allein im touristischen Bereich und 
    der starken Marke Nationalpark, mit der sie Personal anwerben und Produkte bewerben können!
Packen wir es an!