17. Januar 2023
Studie belegt: Die Egge ist nationalparkwürdig

Im November 2022 hielt Dr. Bockwinkel (NZO-GmbH) einen bemerkenswerten Vortrag zum Wildnispotenzial in NRW und zur Nationalparkeignung der Egge. Sein Fazit: Die Egge bietet beste Voraussetzungen für einen Nationalpark!
Im Rahmen der von der NZO-GmbH angefertigten Wildnispotenzialstudie NRW wurden große, funktional zusammenhängende, relativ unzerschnittene Waldflächen in NRW ermittelt, die im Rahmen der von der Bundesregierung vorgegebenen Strategie der biologischen Vielfalt als Wildnisgebiete in Betracht kommen. Dabei zeigt sich in Bezug auf die Egge ein eindeutiges Bild: Die Egge hat das Potential für ein Wildnisgebiet von besonderer Bedeutung.
Auf Wunsch unseres Fördervereins untersuchte Dr. Bockwinkel die Eggeregion darauf aufbauend auch im Hinblick auf eine zukünftige Nationalparkeignung und das mit einem besonderen Fokus auf die landeseigenen Flächen.
Der Naturraum Egge zeichnet sich nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch vielfältige und schützenswerte Landschaftselemente aus: So wächst dort eine große Vielfalt an Moosen, Gräsern, Sträuchern und Baumarten, darunter auch großräumige Buchenwaldflächen (Naturerbewald u. a.). Einzigartige Felsformationen, Felsklippen, viele Höhlen, Quellen, Bäche und Moore bieten der üppigen Flora und Fauna den geeigneten Lebensraum. Da kann es kaum überraschen, dass dieses Gebiet auch Heimat zahlreicher selten gewordener Tierarten ist. Darunter befindet sich auch eine Käferart, die weltweit bisher nur in Höhlen des Eggegebirges nachgewiesen werden konnte.
Sowohl von der Flächengröße (8151 ha. Egge Nord u. 4688 ha. Egge Süd in öffentlicher Hand) als auch von der besonderen biologischen Wertigkeit der Egge her, drängt sich deren Ausweisung als Nationalpark geradezu auf. Das war im Wesentlichen auch schon 2005 das Resultat eines Gutachten des LANUV. In der Frage der besonders wertigen naturschutzfachlichen Eigenarten dieser Gebietskulisse konnte Dr. Bockwinkel inzwischen sogar deutlich mehr Potential belegen, als 2005 registriert wurde. Das liegt an zusätzlichen Feststellungen ebenso, wie an einer sehr guten forstwirtschaftlichen Arbeit in wichtigen Teilen der Gebietskulisse. Neben der so schon bestehenden Naturschutzwürdigkeit hat die Eggeregion zusätzlich ein erhebliches Entwicklungspotenzial.
Und so verwundert auch nicht das abschließende Resümee von Dr. Bockwinkel:
„Es bestehen also beste Voraussetzungen für einen Nationalpark Egge!“